Die Heimatstube im Stadtmuseum Pohlheim

Das große Haus Ludwigstraße 22

wurde im Jahre 1900 in der damaligen Ernst-Ludwig-Straße von Johann Georg Burk III. als Wohnhaus mit zwei Stock und Dachstock erbaut. 1918 ging es an Karl Müller über und wurde im Jahre 1930 von der Gemeinde Watzenborn-Steinberg für die Zwecke der Ortsverwaltung käuflich erworben. Im Jahre 1934 wurde dann ein Hinterbau, zwei Stockwerke, und eine Scheuer mit Stall errichtet. Bis zur Einweihung des neuen Rathauses (Bürgerhaus) im Jahr 1961 waren die Amtsräume im Haus untergebracht. Danach diente es wieder als Wohnhaus. Scheune, Garten, Stallungen und verschiedene Nebenräume wurden weiter von der Gemeinde genutzt.

Der damalige Bürgermeister Hermann Georg bemühte sich zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden der Heimatvereinigung Karl Brückel seit den 90er Jahren in diesem Haus eine Heimatstube einzurichten. Das Bestreben war, alte Traditionen und vor allem die Watzenborn‑Steinberger Tracht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es kostete sehr viel Mühe und Arbeit diesen Plan zu verwirklichen. Karl Brückel suchte und fand Mitstreiter, die mit großem Fleiß und handwerklichem Geschick an die Arbeit gingen. Die Verantwortung und die Hauptarbeit übernahm Helmut Münch, der zusammen mit vielen Helfern unzählige Arbeitsstunden einsetzte. Nach erheblichen Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss konnte man an die Einrichtung gehen, nachdem viele Bürger Möbel, Hausrat und andere Stücke aus den bäuerlichen Haushalten zur Verfügung gestellt hatten. Auch viele alte Trachten kamen in das Haus und wurden sorgfältig verwahrt. Ein kleiner Kreis von Heimatfreunden nahm sich der Sache an und so konnte am 12. Mai 1994 eine kleine aber feine Heimatstube eröffnet werden.

An diesem Tag bekam Helmut Münch viel Dank und Anerkennung ausgesprochen. Leider hat er uns schon 1997 verlassen müssen, aber unvergesslich bleibt, dass er den Anfang gemacht hat und eine Entwicklung in Gang setzte, die damals niemand voraussehen konnte.

Die Sammlungen wurden immer umfangreicher und damit der Platz immer enger. Da wir auch bei Bürgermeister Karl-Heinz Schäfer mit unserer Arbeit auf viel Verständnis stießen, wurde es möglich, dass 1999weitere Räume des Hauses umgebaut werden konnten. So wurden Renovierungsarbeiten im Anbau des Hauses beschlossen und ausgeführt. Aus dem ehemaligen Schuppen entstand eine Sommerküche, ein kleiner Vorraum und neue sanitäre Anlagen.

Kurz danach wurde im Mittelstock ein großer Raum frei. Er wurde total entkernt und bekam u. a. einen neuen Fußboden. Damit waren zwei schöne neue Ausstellungsräume dazu gekommen.

Ein Jahr später konnte der "Bautrupp" bestehend aus Heimatfreunden und Helfern der Stadt unter fachmännischer Leitung von Otto Philipp die Renovierung der Wohnung im ersten Stock in Angriff genommen werden. - Leider ist Otto Philipp nur wenige Wochen vor dem 10jährigen Bestehen verstorben. Durch seine unermüdliche Arbeit wird er bei uns in dankbarer Erinnerung bleiben. - Wieder waren ungezählte Arbeitsstunden nötig, um ein schönes Zimmer und einen kleinen Raum für Büro‑ und andere Arbeiten zu schaffen. Danach wurde eine Zwischenwand entfernt und es entstand aus dem ehemaligen Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung ein großer heller Raum, der sich jetzt für viele Möglichkeiten wie Ausstellungen oder Zusammenkünfte anbietet.

Im Jahr 2003 wurden noch einmal Umbaupläne geschmiedet und die nötigen Arbeiten am Dachgeschoss begonnen. In Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Bauhofes, die das Treppenhaus nach dem Hof zu erhöhten und bei den schwierigen Arbeiten helfen konnten, ist nun auch dieser Teil des Hauses ein Schmuckstück geworden.

 

Zehn Jahre und 30 Ausstellungen

Dezember

1994

Puppen (Doris Ihle)

April

1995

Handarbeiten

Dezember

1995

Weihnachten und Hobbymaler (Franz Bayer, Willi Daschke, Irene Schäfer, Anna Volz)

April

1996

50 Jahre Vertriebene in W.‑Steinberg

September

1996

Erntezeit ‑ Erntedank (NABU W.-Steinbg.)

April

1997

Alte Kinderspielsachen

September

1997

Foto aus Feld, Wald und Flur (Karl Weimer. K.R. Sieber)

April

1998

Alte Fotos mit Personenquiz

Mai

1998

Sonderausstellung Gesangsverein (GV. Germania, GV. Jugendfreund)

August

1998

Struwwelpeter und Lesewettbewerb

Dezember

1998

Adventfenster

September

1999

Neue Räume mit Hoffest

Dezember

1999

Advent und Trachtenpuppen (Erika Hammel)

April

2000

Ostern ‑ alte Fotoapparate (Erhard Burger)

September

2000

Rückblick in die 60er Jahre

November

2000

Austellung in der „Alten Kirche“

April

2001

Ostern und Binseneier (Thea Klehn)

September

2001

Der Römische Limes in Deutschland

November

2001

40 Jahre Watzenborn-Steinberger Gedenkstätte für die Opfer der Kriege (VdK W.-St., Stadt PH)

Dezember

2001

Adventfenster

März

2002

Historische Zauberplakate (Klaus Herrmann)

April

2002

VHS Lich 50 Jahre Vertreibung

Oktober

2002

Klöppeln und alte Handarbeiten (Leni Weimer)

Oktober

2002

Bilderwelten (Franz Bayer)

Dezember

2002

Aschaffenburger Krippenbaufreunde

April

2003

Bilder Erlebniswelt (Erhard Burger, Erhard Seel)

September

2003

140 Jahre Rotes Kreuz (Dietrich Holle)

Mai

2004

Frühling ‑ Bilder  (Heine Bellof)

 

 

 

 

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